Denkmäler und Sehenswürdigkeiten Lassen Sie sich von der historischen Stadtmauer mit den Toren und der Backsteingotik verzaubern

Die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg, gegründet 1248, lädt Sie auf eine architektonische Entdeckungstour durch das alte und neue Neubrandenburg ein!

Die Bau- und Kulturgeschichte der Stadt ist abwechslungsreich und sehenswert. Lassen Sie sich von der historischen Stadtmauer mit den Toren und der Backsteingotik verzaubern. Ganz sicher werden Sie viele interessante Facetten auf Ihrer Tour entdecken.

Es gibt wohl keine zweite Stadt, die einen so geschlossenen Doppelringwall um ihre beeindruckende mittelalterliche Stadtmauer besitzt wie Neubrandenburg.

Zu jeder Jahreszeit bietet dieser Gürtel eindrucksvolle Naturerlebnisse, überraschende Sichten durch das Grün auf Wiekhäuser, Tore und Türme und faszinierende Eindrücke von der Wehrhaftigkeit einer mittelalterlichen Stadt.

Ein reicher Wildblumenflor erfreut im Frühjahr und Sommer Auge und Herz. Der goldene Herbst taucht den Wall in bunte Farben und der Winter verwandelt ihn in eine glitzernde weiße Zauberwelt.

Die Wallanlage besteht aus einem Doppelwall mit drei Gräben, die ursprünglich mit Wasser gefüllt waren. Die dazu notwendigen und aufwendigen Wasserbaumaßnahmen erfolgten bereits im Mittelalter. Der innere Wall ist 20 bis 30 Meter von der Stadtmauer entfernt. Ebenso groß ist der Abstand zwischen den Wällen. Damit beträgt die Ausdehnung der Anlage teilweise bis zu 70 Metern.

Nach dem Verlust seiner Funktion als Schutzbau für die Stadt musste der Wallgürtel als Holzreservoir, Viehweide und sogar Fischteich herhalten. Zahlreiche Arzneipflanzen künden zudem vom früheren Gebrauch des Walles als Hausapotheke und -garten. Erst ab 1824 wurde der Wall als Stadtpromenade hergerichtet.

Typisches Wahrzeichen des Walles sind die Eichen. Einige von ihnen sind sogar schon mehr als 300 Jahre alt. Und noch eine weitere botanische Besonderheit bietet der Wall: den Seltsamen Lauch. Dieses Zwiebelgewächs, ähnlich dem Bärlauch, bedeckt im Frühjahr große Flächen und verströmt einen aromatischen Duft.

Das Friedländer Tor ist die älteste, in ihrer Komplexität am besten erhaltene und mit 88 Metern Länge zugleich die umfangreichste Toranlage. Das stadtseitige, 20 Meter hohe Haupttor wurde um 1300 erbaut. Das feldseitige Vortor entstand in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts.

Obwohl letzteres aus rein verteidigungstechnischen Zwecken gebaut wurde, hat man auf Schmuck- und Zier-elemente nicht verzichtet. Beide Tore sind durch Mauern verbunden, die den Zwinger bilden. Ergänzt wurde diese Anlage ein Jahrhundert später durch den dreigeschossigen, acht Meter hohen Zingel. Dieser war wiederum durch Mauern mit dem Vortor verbunden und bildete somit einen weiteren Zwinger. Die halbrunde Bastion schützte das Tor vor großkalibrigen Feuerwaffen wie ein Kugelfang, diente auch der aktiven Verteidigung, wie man an den vorhandenen Schießscharten erkennen kann.

In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Torkomplex restauriert. Im ehemaligen Zollhaus des Steuereinnehmers lädt Sie ein gemütliches Café in historischer Atmosphäre zum Verweilen ein. Im zweiten Torhaus ist das Standesamt beheimatet.

Das Stargarder Tor ist das zweitälteste Tor und bildet den südlichen Zugang zur Stadt. Im 14. Jahrhundert  wurden ein 24 Meter hohes Haupttor (1310) und ein 18 Meter hohes Vortor errichtet. Beide Tore wurden durch 40 Meter lange Zwingmauern miteinander verbunden, dazwischen ist ein Zollhaus.

Besonders die reich geschmückte feldseitige Fassade des Vortores symbolisiert den Höhepunkt norddeutscher Backsteingotik. Zwei vorgelagerte Mühlen, von denen nur noch die Lohmühle (beherbergt ein Restaurant) erhalten ist, waren in die Befestigung mit einbezogen und bildeten so ein schützendes Vorwerk.

Eine Besonderheit des Tores sind die neun fast lebensgroßen Figuren aus Terrakotta und verputztem Ziegelmauerwerk, die Adorantinnen. Viele Hypothesen wurden im Laufe der Jahre über sie aufgestellt. Die wahre Bedeutung der Figuren ist bis heute ungeklärt.

Das Neue Tor wurde als jüngstes der vier Neubrandenburger Tore erst nach 1450 erbaut. Der entscheidende Grund für die Errichtung dieses Tores war wohl, dass man die Hauptverkehrswege durch die Stadt entlasten wollte.

1852 wurde das Vortor, da es baufällig war, abgetragen. Somit ist nur noch das Haupttor erhalten. Der einstige unvollendete Zingel wurde bereits im 30-jährigen Krieg zerstört. Dennoch fügt sich auch das Neue Tor würdig in die Wehranlage ein.

In den Giebelnischen der Stadtseite befinden sich auch hier acht überlebensgroße Figuren aus Terrakotta, die Adorantinnen. Im Gegensatz zu denen am Stargarder Tor sind diese unterschiedlich groß, haben eine andere Armhaltung und die Länge ihrer Gewänder variiert. Auch fehlt hier die mittlere neunte Figur.

Heute ist das Tor Sitz der Fritz Reuter Gesellschaft e. V. und Ort verschiedener literarischer Veranstaltungen.

Das Treptower Tor ist das höchste und zugleich das repräsentativste der vier Stadttore. Es dokumentiert am augenscheinlichsten den Wohlstand des mittelalterlichen Neubrandenburgs und den Stolz seiner Bürger.

Das stadtseitige Haupttor, gebaut um 1400, hat eine Höhe von fast 32 Metern und überragt das feldseitige Vortor turmartig um fast das Doppelte. Dies bot die Möglichkeit, weit über das Vortor hinweg das Gelände zu beobachten und zu verteidigen. Bereits 1873 ist das Treptower Tor dann zu einem städtischen Museum, dem ältesten bürgerlichen Museum in Mecklenburg-Strelitz, ausgebaut worden. Heute beherbergt das Haupttor die Ausstellungen zur Ur- und Frühgeschichte des Regionalmuseums Neubrandenburg.

Der Zwinger ist mit seinen 34 mal 10 Metern kleiner als die Zwinger der anderen Tore. In die südliche Zwingermauer ist im 18. Jahrhundert ein Fachwerkhaus für die Torwächter und den Steuereinnehmer eingebaut worden. Im Jahre 1856 wurde daneben das erste Telegrafenamt der Stadt errichtet. Die vorgelagerte Vierrademühle, 1271 erstmals erwähnt, war durch Mauern und andere Bollwerke mit der Treptower Toranlage verbunden.

Die Marienkirche gilt seit über sieben Jahrhunderten als das größte und bedeutendste Baudenkmal der Stadt Neubrandenburg. Ihr Ostgiebel zählt zu den kunstvollsten Schöpfungen der Backsteingotik in Norddeutschland.

Die Arbeiten an diesem monumentalen Bauwerk begannen in der Mitte des 13. Jahrhunderts zunächst als Feldsteinquaderbau. Später entschlossen sich die Bauherren zu einem Backsteinbau.Er wurde im Jahr 1298 durch den Bischof von Havelberg geweiht.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche immer wieder Opfer von Stadtbränden. Schinkelschüler Friedrich Wilhelm Buttel stellte zwischen 1832 und 1841 das Gebäude wieder her. Gut 100 Jahre später sank St. Marien am Ende des zweiten Weltkrieges in Schutt und Asche. Seit Mitte der 70er bis in die 90er Jahre hinein gab es Arbeiten zum Wiederaufbau unter Leitung des Architekten Josef Walter.

Nach europaweiter Ausschreibung überzeugte der finnische Architekt Pekka Salminen mit seiner Konzeption zum Ausbau der Marienkirche als Konzertsaal. Er integrierte in die altehrwürdige Backsteinhülle einen hochmodernen Konzertsaal. Salminen gelang dabei eine wunderbare Symbiose von Altem und Neuem. Zahlreiche Architekturpreise würdigten die Leistung des Finnen. Die „Frankfurter Zeitung“ fand dafür die Worte: „Deutschlands bemerkenswerte Wiederaufbauleistung seit 1989.“

Deutschlands aufregendste Konzertkirche eröffnete feierlich am 13. Juli 2001. Die hervorragende Akustik begeisterte seitdem Tausende Konzertbesucher. Fünf neue Glocken und ein neuer Glockenstuhl wurden im Jahr 2007 in den Turm der St. Marienkirche (Konzertkirche) eingebaut. Die festliche Weihe der Glocken fand am 24. Juni 2007 statt.

Am 27. Juni 2007 wurde im Turm der Marienkirche eine ständige Sonderausstellung „Wege zur Backsteingotik in Neubrandenburg zur Wehr und Zier“ eröffnet.

Seit Juli 2017 wird die Klangvielfalt durch die Königin der Instrumente, eine Konzertorgel mit 70 Registern und 2.852 Pfeifen, bereichert.

Die Geschichte der Neubrandenburger Mühlen lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurück verfolgen. Vor dem Treptower Tor, unmittelbar an der Bundesstraße 104, steht ein mehrgeschossiges Backsteingebäude mit Fachwerkanbau. Es handelt sich hier um die älteste Getreidemühle der Stadt, die Vierrademühle. Die erste urkundliche Erwähnung der Mühle stammt aus dem Jahre 1271, also kurz nach der Stadtgründung.

Erbauen ließ sie ein Sohn des Stadtgründers Herbord von Raven, woran uns die schlichte Textzeile am Mittelbau dieses historischen Bauwerks noch heute erinnert: „Müller Bernhard, Sohn Herbords, gründete diese Mühle anno 1287“. Mit Errichtung der Vierrademühle erfolgte ein Anstau des Tollensesees um etwa einen Meter. Dabei wurde der ursprüngliche Abfluss am Nordende des Tollensesees verschlossen und der Oberbach als 860 Meter langer Kanal angelegt. Mit dem nun über den Oberbach fließenden Wasser trieb man die vier Holzräder der Mühle an. Diesen 4 Wasserrädern verdankt die Mühle ihren Namen. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich die Mühle schon bald zu einem der größten Mühlenwerke Mecklenburgs. Seit 1925 wurde sie elektrisch betrieben. Die Vierrademühle überstand alle Wirren und Wendungen der Neuzeit.

Heute steht das geschichtsträchtige Bauwerk Neubrandenburgern und Gästen offen. Ein vielseitiger Erlebnisbereich lädt zum Verweilen ein. Gastronomische und kulturelle Einrichtungen haben in den historischen Mauern ihren Platz gefunden. Bereiche der Dienstleistungen, Wohnen und Ausbildung erhielten ebenfalls Einlass in das Ensemble der denkmalgeschützten Gebäude.

Johanniskirche

Wie die Marienkirche wurde die Johanniskirche in den ersten Jahren nach der Stadtgründung in Verbindung mit dem Franziskanerkloster errichtet. Sie diente vor allem den Mönchen für ihre Gebete, die mehrfach täglich gemeinsam gehalten wurden. Nach einem Brand vergrößerte man die Kirche Mitte des 14. Jahrhunderts und baute das jetzige Hauptschiff dazu. Die Reformation im 16. Jahrhundert wirkte sich auch auf das Leben in der Johanniskirche aus.

Das Franziskanerkloster wurde aufgelöst und die Räumlichkeiten als Armenhaus genutzt. Nach der Reformation übernahm die Stadt das Patronat (Hoheit) über die Johanniskirche. Die Predigt rückte in den Mittelpunkt des Gottesdienstes. Davon zeugt die kunstvoll gestaltete Kanzel aus Kalkstein von 1598. Der reich ornamentierte Barockaltar entstand um 1730 und bringt die Frömmigkeit dieser Zeit zum Ausdruck. Das im Altarraum stehende Chorgestühl zählt sicher zu den ältesten Ausstattungsstücken aus der Zeit der Reformation. Als Zeichen ihrer Verbundenheit mit der Johanniskirche stifteten die Handwerkerzünfte um 1700 die ebenfalls sehenswerten Zinn- und Messingleuchter.

Nach Kriegseinwirkungen und Bränden musste die Kirche im Laufe der Jahrhunderte mehrmals saniert und restauriert werden. Im Herbst 1989 gingen von dieser Kirche die Signale für die friedliche Revolution in Neubrandenburg und im Umland aus. Hier fanden Friedensgebete statt, die in großen Demonstrationen endeten. Heute lädt die Johanniskirche zum Gottesdienst, zum Besichtigen und Verweilen ein. Besonders beliebt sind die regelmäßig stattfindenden Chorkonzerte und Orgelmusiken.

Franziskanerkloster

Unmittelbar nach der Stadtgründung 1248 hat sich der Franziskaner-Orden in Neubrandenburg niedergelassen. Die Ordensregeln verpflichteten die Mönche zur strengen Armut. Sie sahen ihre Aufgaben in der Predigt sowie Kranken- und Armenpflege. Für die Absicherung ihres Lebensunterhaltes waren sie auf Almosen angewiesen. Aus diesem Grund wurden sie auch Bettelmönche genannt. Sie trugen ein braunes Gewand mit spitzer Kapuze und weißem Leibstrick. Dem klösterlichen Leben entsprechend wurde eine abgeschlossene Vierflügelanlage am nördlichen Stadtrand erbaut.

Als südlicher Flügel entstand um 1250 die Johanniskirche als schlichte Feldsteinkirche, von der nur noch Teile der Nordwand erhalten sind. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde an der gegenüberliegenden Seite ein zusätzliches Kirchenschiff (das jetzige Hauptschiff) angebaut. An der Ostseite der Kirche wurde im 15. Jahrhundert für die Mönche ein etwa 20 Meter langer Chorraum angefügt, der nach der Reformation eine andere Nutzung erhielt und im 19. Jahrhundert, bedingt durch seinen desolaten Zustand und erforderliche Straßenverbreiterung, einstürzte bzw. abgerissen wurde. Ursprünglich reichte der Chorraum etwa bis zur Mitte der heutigen Stargarder Straße.

Im Ostflügel des Franziskanerklosters befand sich das Dormitorium (Schlafraum) und im Nordflügel das Refektorium (Küche und Speisesaal) der Mönche. Im Westflügel waren die Konversen (Laienbrüder) untergebracht. Das Refektorium ist der heute am besten erhaltene Bereich des Klosters. Der Ostflügel wurde nach einem Brand Anfang des 17. Jahrhunderts nicht wieder aufgebaut.

Das Franziskanerkloster mit der Johanniskirche zählt zum eindrucksvollen mittelalterlichen Architekturbestand im Stadtzentrum von Neubrandenburg. Deshalb und auf Grund seiner bedeutsamen Geschichte sowie wegen der günstigen Lage des Klosters wurde die Unterbringung des städtischen Museums im ehemaligen Refektorium geplant. Durch diese Nutzung wurde das Bauwerk einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Neubrandenburg hat im letzten Krieg viele seiner schönsten Bauten verloren. Das Schauspielhaus in der Pfaffenstraße blieb wie durch ein Wunder verschont. Theater war in dem einfachen Fachwerkgebäude jedoch schon lange nicht mehr gespielt worden. Erst im April 1994, nach 100 Jahren Zweckentfremdung, gingen in diesem ältesten erhaltenen Theatergebäude Mecklenburgs, dem Herzoglichen Schauspielhaus Neubrandenburg, die Lichter wieder an.

Im Jahre 1775 hatte sich der Landesherr von Mecklenburg-Strelitz, Herzog Adolf Friedrich IV., in Neubrandenburg seine Sommerresidenz geschaffen. In diesem Zusammenhang ließ er um 1780 unter anderem das herzogliche Schauspielhaus in der Pfaffenstraße erbauen.

Adolf Friedrich IV. förderte das Hoftheater sehr und brachte es zu einer ersten Blüte. Doch mit der fürstlichen Freizügigkeit stieg auch die Schuldenlast erheblich an. Als „Dörchläuchting“ 1794 starb, übernahm sein Bruder Herzog Carl die Regierungsgeschäfte. Aus Gründen der notwendig gewordenen sparsamen Hofhaltung löste er das Hoftheater auf. Für das Schauspielhaus folgten viele Jahre einer wechselvollen Geschichte: Nach dem Umbau 1825 durch den Neustrelitzer Baurat Friedrich Wilhelm Buttel gaben das Neustrelitzer Hoftheater sowie verschiedene Wandertruppen wieder Vorstellungen.

Während der Revolution von 1848/49 wurden im Schauspielhaus Volksversammlungen abgehalten und im deutsch-französischen Krieg diente es gar als Lazarett. Der Arzt Dr. Mercker kaufte es im Jahre 1894 und richtete eine Anstalt für Bewegungskuren ein. Umfangreiche Umbauten folgten und das Haus erhielt einen Erker. Im 2. Weltkrieg erneut als Lazarett genutzt, war das Schauspielhaus dann nach 1945 dem Verfall preisgegeben. Es diente zwischenzeitlich als Vulkanisier- und Motorradwerkstatt sowie als Gemeindesaal.

Seit seiner Sanierung im Jahr 1994 erstrahlt das Schauspielhaus in neuem Glanz. Was von außen wie ein altes Schmuckkästchen anmutet, ist als Theaterschauplatz ganz auf der Höhe der Zeit. Modernste Bühnen- und Saaltechnik wurde eingebaut und Platz für 180 Zuschauer geschaffen.

Mit einer Live-Schaltung Stockholm – Berlin ist am 19. Mai 2008 die Nordische Route der „Europastraße Historische Theater“ eröffnet worden, an der historische Theater in Schweden, Norwegen und Dänemark beteiligt sind. Die Nordische Route schließt an die bereits bestehende Deutschland-Route an, der das Schauspielhaus Neubrandenburg angehört. Beide Routen sind Teil der neuen „Europastraße Historische Theater“ und bieten zusammen einen großen Querschnitt vom Schlosstheater bis zum Stadttheater, vom Liebhabertheater bis zum Kurtheater, und zugleich das Beste aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Während auf der Nordischen Route der Europastraße überwiegend Theater aus dem 19. Jahrhundert zu sehen sind, bietet die Deutschland-Route einen Einblick in die Theater des 18. Jahrhunderts. Sie verbindet 12 Theaterorte und verläuft von Rügen durch Mecklenburg, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz bis nach Koblenz. Mit dem im Jahr 1794 eröffneten Neubrandenburger Schauspielhaus nimmt das älteste Theater in Mecklenburg-Vorpommern an der Deutschland-Route teil.

Vor den Toren der Stadt existierten im Mittelalter drei Kapellen. Alle drei waren den Zufahrtsstraßen zugeordnet. An der ehemaligen Strelitzer Landstraße stand die Gertruden-Kapelle und vor dem Neuen Tor die Catharinen-Kapelle. Sie boten Reisenden und Pilgern vor allem nach Schließung der Stadttore Verpflegung und Quartier. Beide Kapellen hat Tilly bei der Belagerung und Erstürmung Neubrandenburgs im Jahre 1631 zerstört.

Die Wirren der Zeit hat nur die nach dem Schutzpatron der Kreuzfahrer benannte Kapelle St. Georg überlebt. Der heilige Georg, Drachentöter und Beschützer der Kranken und Elenden, genoss in der Zeit der Kreuzfahrten hohe Verehrung. Die kleine frühgotische Backsteinkapelle vor dem Treptower Tor wurde 1308 erstmals urkundlich erwähnt. Im Gegensatz zu den beiden erstgenannten war St. Georg eine Spitalkapelle. Um die Georgskapelle herum bestand eine kleine Dorfstelle mit einem Friedhof. In der Kapelle und in den in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen mittelalterlichen Gebäuden fanden oft die mit Aussatz zurückgekehrten Pilger wie auch später die Pestkranken Aufnahme und Pflege.

Die geistliche Betreuung der hier angesiedelten kranken Menschen hatten die Mönche des nahegelegenen Prämonstratenserklosters Broda übernommen. Eine Sonnenuhr (ein kleiner Kreis in einem Mauerstein) an der Westseite der Kapelle, rechts neben dem Eingang, etwa in Augenhöhe, erinnert noch heute an die Einhaltung bestimmter Betstunden. Dazu steckte der Prediger einen dünnen Stab in den Mittelpunkt des Kreises und konnte so anhand des Schattens die Zeit bestimmen. Ab dem 18. Jahrhundert wurden die umgebenden Häuschen der Kirche als Hospital für ältere Bürger der Stadt genutzt.

Heute sind sie Hotel und Gaststätte. In jüngerer Zeit wurde die Kapelle zwar mehrmals renoviert, blieb aber mehrere Jahre aufgrund ihres schlechten Zustandes geschlossen. Im Jahre 1994, nach Abschluss der letzten Sanierung, wurde die Georg-Kapelle der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Heute finden in dem Bauwerk u. a. Gottesdienste, kleinere Musikveranstaltungen und Gesprächsrunden statt. Sakrale Kunst aus diesem Gotteshaus können Sie auch in der Johanniskirche, z. B. den gotischen Altaraufsatz, der an den Dienst der Mönche erinnert, sowie im Regionalmuseum (Ausstellung zur Stadtgeschichte) besichtigen.

Unweit des Bahnhofes blickt ein altehrwürdiger Herr von einem zwei Meter hohen Granitsockel auf das rege Treiben um ihn herum. Fritz Reuter lebte von 1856 bis 1863 in Neubrandenburg. Der in Stavenhagen geborene niederdeutsche Dichter fühlte sich mit „seinem Neubrandenburg“ wie mit keiner anderen Stadt verbunden. „Seine Neubrandenburger“ dankten es ihm, indem sie in einer Spendenaktion 32.000 Mark aufbrachten und 1893 dieses Denkmal erbauen ließen.

Fritz Reuter wirkte als Lehrer und hatte seine literarisch schaffensreichsten Jahre hier, er schrieb u. a. „Kein Hüsung“, seine wohl sozialkritischste Arbeit.

In der Nähe des Fritz-Reuter-Denkmals steht der Mudder-Schulten-Brunnen. Der Bildhauer Wilhelm Jäger schuf 1923 die Figurengruppe aus einem 250 Zentner schweren Muschelkalkblock.

Auf dem Brunnen wurde eine Szene aus der Humoreske „Dörchläuchting“ von Fritz Reuter nachgestaltet.

Die Bäckersfrau Mudder Schulten fordert Dörchläuchting (Adolf Friedrich IV., Herzog von Mecklenburg-Strelitz) auf, die Rechnung für gelieferte Backwaren zu bezahlen. Fritz Reuter hat diese (erfundene) Geschichte in seinem Roman „Dörchläuchting“ geschildert.

Gedenkorte der lokalen Geschichte bis 1918

 

1 Gedenkplatte für die Opfer des 30jährigen Krieges

Friedländer-Tor-Anlage – Erinnerungstafel für die Opfer der Belagerung des kaiserlichen Generals Tilly und seiner Landsknechte im Jahr 1631


2 Grabanlage für Opfer des 1. Weltkrieges

Neuer Friedhof – Umbettung der Soldatengräber aus dem 1. Weltkrieg nach 1922 und Schaffung einer würdigen Gedenkanlage.

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3 Stein für die Gefallenen im 1. Weltkrieg

Nordwestlich vor dem Jahn-Stadion – Erinnerung an tote Neubrandenburger Turnbrüder


4 Stein für vier im 1. Weltkrieg Gefallene

Bergstraße – Gelände des Schützenvereins – Erinnerung an Neubrandenburger Schützenzunft


Gedenkorte der Weimarer Republik 1918–1933

 

5 Gedenkplatte für Hans Arno Eckelmann

A. Eckelmann wurde hier 1924 von einer Polizeistreife angeschossen und verstarb drei Tage später.

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6 Denkmal „Kleiner Trompeter“

Südöstlich hinter dem Neuen Friedhof – Das Monument erinnert an Fritz Weineck, Trompeter im Spielmannszug des Roten Frontkämpferbundes, der 1925 durch die Polizei ermordet wurde.

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Gedenkorte für die Opfer des Nationalsozialismus 1933–1945

 

7 Synagogenplatz

Poststraße – Standort der ehemaligen Synagoge, die in der Pogromnacht 9./10. November 1938 zerstört wurde.

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8 Isidor-Heine-Gedenkplatte

Friedrich-Engels-Ring 29 – Standort des ehemaligen Wohnhauses von Isidor Heine, letzter Vorsteher der jüdischen Gemeinde Neubrandenburg.

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9 Soldatengrabanlage 2. Weltkrieg

Neuer Friedhof –

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10 Mahn- und Gedenkstätte Fünfeichen

Fünfeichen – Grabanlage für ca. 500 Tote der Alliierten und Massengräberfeld für über 6000 tote sowjetische Kriegsgefangene des Stammlagers II A und Offizierslagers II E 1939–1945


11 Lazarett-Friedhof

Gelände der Panzerkasernen, Weg am Hang – Begräbnisplatz für 53 Tote des zweiten Weltkriegs.

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12 Friedhof der an Typhus Verstorbenen

Tannenkrug, Am Gartenbau – Ruhestätte für ungefähr 200 Opfer der Typhusseuche nach Ende des 2. Weltkrieges.

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13 Ehrenmal für die Gefallenen der Roten Armee

Neuer Friedhof – Grabanlage für 261 Tote der Roten Armee.

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14 Soldatenfriedhof – Opfer des 2. Weltkrieges

Weitin – Ruhestätte für drei tote deutsche Soldaten in Einzelgräbern und 13 Tote in Massengräbern.

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15 Frauenehrenmal

Mühlendamm, südlich Neuer Friedhof – Begräbnisort für einhundert Frauen aus dem Außenlager des KZ Ravensbrück.

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16 Gedenkstein für die Verfolgten vom Naziregime (VVN)

Wallanlage, Nähe Stargarder Tor – Stein für alle Opfer des Nationalsozialismus.

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17 Gedenkanlage „Die Unbeugsamen“

Südlich des Neuen Friedhofs – Erinnerung an regionale antifaschistische Widerstandskämpfer während der NS-Zeit.

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18 Gedenkstein für die Vertriebenen

Ausfahrt Große Wollweberstraße / Wallanlage – Erinnerung an die Opfer von Krieg und Vertreibung nach Ende des 2. Weltkrieges.

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Gedenkorte für die Opfer der Zeit zwischen 1945–1948

 

 19 Mahn- und Gedenkstätte Fünfeichen

Mit Beginn des 2. Weltkriegs entsteht in Fünfeichen ein Kriegsgefangenenlager. Nach dem Kriegsende organisiert die Rote Armee den Rücktransport der ehemaligen Kriegsgefangenen, KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter in ihre Heimat.

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Gedenkorte nach 1989

 

 20 Gedenkplatte Herbst 1989

Evangelische Kirche St. Johannis – Erinnerung an die Ereignisse, die im Herbst 1989 zum Sturz des DDR-Systems führten.

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Stolpersteine

 21 Ziegelbergstraße (Rückseite des „Hotels am Ring“)

 22 Neutorstraße 41

 23 Friedrich-Engels-Ring 29

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Historische Lehrpfade

A Lehrpfad „DDR Staatssicherheit auf dem Lindenberg“

B Lehrpfad „Zwangsarbeit in der Nordstadt Neubrandenburgs“

C Lehrpfad „Jüdisches Leben in Neubrandenburg“


Namenstafeln – Fünfeichen

Die Namen von über 400 toten Soldaten und Offizieren aus neun Staaten und über 5 100 verstorbenen Rotarmisten aus der ehemaligen Sowjetunion sind auf Namenstafeln zu lesen.

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